Sind Riemenantriebe effizienter als Kettenantriebe?

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Wenn du jemals die Kurbel eines Fahrrads mit Riemenantrieb gedreht hast, wirst du feststellen, dass er sie sich nicht so leicht drehen lässt wie bei Fahrrädern mit Kettenantrieb. Mit anderen Worten, es gibt zusätzlichen Widerstand im Antriebsstrang. Wie viel Widerstand ist das im Vergleich zu einem Kettenantriebsstrang bei unterschiedlichen Leistungsabgaben?

Riemen bieten einige Vorteile gegenüber Ketten: Eine längere Lebensdauer (15.000 – 30.000 km!), wenig bis gar keine Wartung des Antriebsstrangs (kein Schmiermittel), geräuschloser Betrieb und ein geringeres Gewicht.

Die Hauptnachteile vom Riemenantrieb sind, dass du einen riementauglichen Fahrradrahmen benötigst und die Teile in Geschäften schwer zu finden sind, auch sind die Anschaffungskosten höher.

Friction Facts, ein Unternehmen, das 2016 von CeramicSpeed übernommen wurde, führte einen sehr interessanten Test durch, um die Effizienz eines Gates-Riemenantriebsstrangs im Vergleich zu einem typischen Kettenantriebsstrang zu bestimmen. Es stellte sich heraus, dass je nach Leistungsabgabe sowohl Riemen als auch Ketten effizienter sein können.

Die Hauptreibungsquelle in einem Kettenantriebsstrang ist die Spannung, die durch das Treten des Fahrers erzeugt wird. Riemenantriebe sind anders, da die Hauptreibungsquelle einfach die Spannung am Riemen ist, wenn er auf den Riemenscheiben installiert ist.

Bei Riemenantrieben ist eine hohe Vorspannung erforderlich, da der Riemen ohne diese Spannung auf den Zahnrädern überspringt. Eine Kette erfordert auch eine Vorspannung, um den Eingriff mit den Zahnrädern zu gewährleisten, aber diese Vorspannung ist im Vergleich minimal. Das Gewicht einer hängenden Kette reicht normalerweise aus.

Den ganzen Bericht und den genauen Test und die Erklärungen dazu findet ihr bei Alee Denham Cycling About

Es ist ein sehr technischer Bericht, das Fazit daraus ist, das in der Praxis ein Kettenantriebsstrang einen Vorteil von etwa 1 Watt hat, wenn man sehr leicht in die Pedale tritt. Bei der durchschnittlichen Leistung eines Fahrradreisenden sinkt dieser Wert jedoch auf etwa 0,45 Watt.

Es hängt auch noch vom Fahrergewicht ab und dem Tretstil und dann verändern sich die Widerstände je nach Riemenspannung auch noch etwas.

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Es wurde auch die Reibungsverluste von Kettenschmierstoffen ausführlich getestet und es stellt sich heraus, dass zwischen ihnen ein Unterschied von bis zu 5 Watt besteht! Ich finde diese Informationen sehr interessant, da alle Vorteile einer Kette gegenüber einem Riemen (geringere Leistung) durch die Verwendung eines Schmiermittels für Ketten, leicht zunichte gemacht werden können.

Die Erkenntnis aus diesen Tests ist, dass du übliche Schmiermittel für trockene Ketten vermeiden solltest. Wenn entweder Haltbarkeit oder Watt von Bedeutung sind – Wachs- und Nassschmiermittel sind die schnellsten und am wenigsten strapazierfähigen Schmierstoffe für den Kettenantrieb. Es ist auch wichtig, die Kette so sauber wie möglich zu halten, um eine längere Lebensdauer und Effizienz zu erzielen.

Als Fazit nehme ich aus diesem Test mit, dass der Riemenantrieb und die Kette was die Reibungsverluste angeht eigentlich auf Augenhöhe sind. Oder sagen wir mal der Riemenantrieb hat hier keine wirklichen Nachteile, denn die Kette kann ihren Vorteil nur bei wirklich sehr guter Pflege und der Verwendung des richtigen Öls voll ausspielen. Wenn du die Kette beim Fahren hörst, bist du eigentlich schon mit der Kettenpflege zu spät dran und die Reibungsverluste durch die schlecht gepflegte Kette sind höher als der 1 Watt Nachteil durch die Riemenspannung. Ich für mich habe gerade beim Alltagsrad den Riemenantrieb sehr schätzen gelernt, weil er einfach deutlich pflegeleichter ist und somit mehr Zeit zum Fahren bleibt und man weniger Zeit in die Antriebspflege stecken muss. Von mir bekommt der Riemen einen klaren Daumen hoch.

Bikepacking Tour im Eggegebirge

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Es gibt ja aktuell eine wiederentdeckte Art des Biketourings. Genannt Bikepacking. Man reduziert seine Ausrüstung auf das wesentliche und ist nachdem Motto, weniger ist mehr mit leichterer Ausrüstung unterwegs. Optimieren kann man das natürlich dadurch, das man dann viel Geld in Ultralight Ausrüstung investiert. Was aber ziemlich teuer ist. Ich wollte für mich einfach einmal auprobieren, ob ich mit weniger auch gut zurecht komme und habe meine Standardausrüstung genommen und an meinem Patria Argos befestigt. Und siehe da funktioniert auch. Für einen Overnighter bekommt man alles wesentliche mit. Gewichtsreduzierung am Bike ist 1 Kg durch den fehlenden Gepäckträger. Wenn man auf die Vaude Aqua Back verzichtet spart man schon knapp 2 Kg. Dann muss man natürlich das Gewicht der Satteltasche 350 g wieder dazu rechnen. Man spart also nur beim Setup gut 2,5 Kg. Ist aber dadurch das die Vaude Trail Saddle im Vergleich zu den Vaude Aqua Back ein Viertel weniger Kapazität hat mit viel weniger Gepäck unterwegs. Mehr Bilder von der Tour gibt es hier oder bei Instagram.

NSCR 2019 F, B und NL

Dies ist mein etwas verspäteter Augustbeitrag. Dafür gibt es dann in diesem Monat zwei Beiträge.

Eines meiner Radler Ziele ist es irgendwann einmal die Nordsee umradelt zu haben. Ich habe leider nicht die Zeit, dass in einem Rutsch zu schaffen. So geht das bei mir immer nur Step bei Step. Dieses Jahr ist ein Teilabschnitt dazu gekommen, so das auf dem Festland jetzt der Großteil geschafft ist. Mit der Family haben wir von Dunkerque (F) nach Koksijde (B) die Strecke unter die Räder genommen. Ein schöner Tagesausflug mit 52 Km hin und zurück. Die Strecke von Koksjide nach Rotterdam habe ich dann an einem Tag alleine mit meinem Patria Terra gefahren (180Km). Wunderschön bei perfektem Radwetter. Es ging einmal quer durch Belgien und irgendwann war ich ganz unbemerkt schon in den Niederlanden. Es war eine kleine Fährstrecke mit dabei und es ging in den Niederlanden an vielen Passagen wirklich direkt an der Wasserkante lang. Fazit ist, eine wunderschöne Strecke. Sollte ich sie nochmal fahren, würde ich mir für die Schönheiten am Wegesrand aber mehr Zeit nehmen. Mehr Bilder gibt es hier.

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Was macht eigentlich

der Gates Center Track Carbon Riemenantrieb?

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Nun diese Frage ist sehr einfach zu bantworten. Er läuft und hat aktuell 11452 KM gelaufen.

Gab es besondere Vorkommnisse? Ja einmal hat sich ein kleiner Stock zwischen Riemen und Riemenscheibe verklemmt und es so geschafft, das der Riemen abgesprungen ist. Ich habe dann das Hinterrad ausgebaut und den Riemen wieder neu aufgelegt und er läuft seitdem genauso leise und geräuschlos und hat keinen Schaden genommen.

Gibt es Quietsch-/Laufgeräusche beim Riemen? Ja, gerne im Winter, zumindest bei mir. Ich sprühe den Riemen dann immer mit Silikonspray ein. Das war bis jetzt einmal pro Winter nötig und es gab dann keine Geräusche mehr bis zum nächsten Winter.

Gibt es Abnutzungs Erscheinungen? Sind bis jetzt nicht erkennbar.

Mußte der Riemen nachgespannt werden? Bis jetzt nch nicht, die Riemenspannung ist unverändert.

Bleibt die Hose sauber wenn ich einen Riemen fahre? Oder anders gefragt sollte ich ein Rad mit Riemenantrieb mit weißer Hose mit weitem Schlag fahren. Was richtig ist, ist das in der Hose nachher keine Schmierflecken vom Kettenöl sind. Aber sauber ist der Antrieb deshalb noch lange nicht. Weil ja Staub, Dreck,Matsch, etc. trotzdem am Riemen haften. Ich für meinen Teil würde die weiße Hose lieber zu Hause lassen. Ich weiß nicht was dieses Werbeversprechen, der Industrie soll. :-).

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Taugt der Riementrieb für das Reiserad? Nun bei dieser Frage war ich lange gespalten. Die Ersatzteilversorgung dürfte Weltweit schwierig sein. Aber nach nun über 11000 sehr unproblematischen Kilometern würde ich sagen, ja. Der Riemen ist absolut tauglich für die Radreise und auch für die große Tour. Das Problm der Ersatzteilversorgung, würde ich für mich so lösen, das ich einen Ersatzriemen mit in die Packtaschen lege.

Mein Fazit, ist das der Riemenantrieb dem Rundumsorglosantrieb sehr nahe kommt, wenn er es nicht sogar schon ist.

Einen sehr interessanten Beitrag zur Effizenz des Riemenantriebs, hat Martin Moschek von Biketourglobal verfasst und den kann man hier nachlesen.

 

 

 

 

Ein Vorteil der Kette gegenüber dem Riemen ist,

das man die Entfaltung deutlich besser an die eigenen Bedürfnisse anpassen kann.

Ein Beispiel, Leser unserer Homepage wissen ja das ich dieses Jahr gern über die Alpen fahren möchte. Mein Patria Argos Reiserad hat ein Doppelkettenblatt mit folgender Kettenblattkombi, 48/33 hinten ein 15er Ritzel (Übersetzung und Entfaltung siehe Bild).

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Nun kann man sich bei der Kette, Gedanken machen ob einem das für die Bergtauglichkeit ausreicht. Man hat aber auch die Möglichkeit, die ganze Übersetzung einfach etwas bergtauglicher zu gestalten. Das ist in diesem Fall sehr einfach, ich ersetze einfach das hintere 15er Ritzel durch ein 17er und bekomme so einen leichteren Gang dazu, im Gegenzug fehlt natürlich ein schnellerer Gang weg. (siehe Bild) Man kann sich die Übersetzung/Entfaltung wunderbar hier ausrechnen lassen.

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Jetzt warnt der Ritzelrechner, Vorsicht zu hohes Drehmoment. Dann ist es wichtig, das man noch einmal auf der Rohloffseite die Ritzel-/Kettenblattkombi überprüft. Hier kann man sehen, das diese Kombi von Rohloff freigegeben ist.(Für den Solofahrer bis 100 KG)

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Wie schon geschrieben, im Alltagsbetrieb ist der Gates Riemen wirklich eine schöne Sache. Aber wenn es ums anpassen der Übersetzung geht hat die Kette hier einen klaren Vorteil. Weil einfach deutlich mehr Kombinationen, vor allen Dingen bei den Bergtauglichen Übersetzungen, möglich sind. Auch ist der Wechsel des Ritzels einfacher. Braucht man denn so eine hohe Bergtauglichkeit? Das werde ich natürlich erst wissen, wenn ich die Tour hinter mir habe. Aber 2 Gänge leichter am Berg, gegenüber meiner sonstigen Standardübersetzung 42/17 (Kette) oder 50/20 (Gates Riemen) könnte wenn man mit einem voll beladene Reiserad über die Alpen will durchaus eine Hilfe sein. 🙂