Das größte Abenteuer an unseren Radtouren, ist ja oft die Anreise zum Startpunkt. Wie schon letztes Jahr wollten wir etwas für unseren Ökologischen Footprint tun und wählten für die Anreise die Bahn. Bis Rheine mit den Regionalexpressen (z.B. Westfahlenbahn) alles kein Problem. Tür auf, Tandem rein Tür zu. Auf den Umstiegsbahnhöfen gibt es mittlerweile sogar Fahrstühle so das uns auch das nicht mehr abschreckt. Dann kam die original Deutsche Bahn
- 10 Minuten zu spät
- mussten alle Packtaschen runter ( bis auf die Lenkertaschen)
- passten wir mit unserem breiten Lenker kaum durch die Tür
- dann mussten wir unser knapp 30 Kg schweres Tandem einen Meter hoch heben um überhaupt in das Bahnabteil zu kommen, dann habe ich mir noch den Hosenschutzring vorne verbogen weil das Tandem aufgesetzt hatte 🙁
- hätte man dann auch noch reservieren müssen
Was lernen wir daraus. Mal eben mit dem Tandem in den Zug hat zwar geklappt, braucht aber doch mehr Vorlauf. Punkt 5 werden wir das nächste mal berücksichtigen. An den anderen 4 Punkten ist aus unserer Sicht noch viel Luft nach oben und da hätten wir der Deutschen Bahn bei der langjährigen „Kompetenz“ irgendwie doch mehr zugetraut. Gut das wir uns entschieden haben den BoB zu Hause zu lassen, der hätte alles nur noch komplizierter gemacht.
Aber nun zum Emsradweg wir kommen am Mittwoch um 13.30 an, bis wir Fahrbereit sind ist es dann 14.00 Uhr. Wir radeln vom Stadtzentrum
bis zum Startpunkt des Emsradweges am Hafen von Emden.
Dort erzählt uns ein Pärchen, das gerade fertig ist mit Emsradweg, dass die Fähre in Petkum heute in der Werft ist und wir dann bis Leer auf der ( Beschreibung der Flussseiten sind immer in Fließrichtung) rechten Seite fahren müssen. Wir wissen ja nicht wie es auf der anderen Flussseite ist aber hier ist rechts Deich und Links Wiese und bis Leer ist da nicht wirklich viel zu sehen. Also hätten wir Kettenschaltung würden wir jetzt Kette rechts und Volldampf machen. Bei unserer Rohloffnabe ist die Kette sowieso rechts und wir lassen es einfach rollen. Leer selbst ist eine sehr schöne Stadt wo wir kurz nach dem Handeslhafen erstmal eine Pause machen.
Weiter geht es über Wener wo der Emsradweg neben der Bahn über eine Brücke geführt wird, was eine ziemlich enge Geschichte ist mit unseren Packrollen.
Der nächst Stopp ist Papenburg an der Meierwerft, wollte ich immer schon einmal vorbei schauen. Zwar läuft da gerade kein Schiff vom Stapel aber es liegt doch ein großes Kreuzfahrtschiff vor Anker. so dicht kommt man sonst eher nicht mit Fahrrad an die Ozeanriesen und man staunt wie hoch so ein Pott ist.
Die Stadtdurchfahrt von Papenburg schenken wir uns und fahren weiter auf der rechten Flussseite, über Aschendorf bis nach Herbum, wo wir dann auf die Linke Seite wechseln. Auf dem Campingplatz kurz vor Heede machen wir dann für heute Schluß nach gut 84 Km.
Wir quetschen uns neben das Zelt einer netten Niederländerin, weil der Rest der Wiese eine einzige Berg und Tal Bahn ist. aber wir freuen uns über die nette Nachbarschaft und Unterhalten uns über den Emsradweg und eine Frage die, die Dame beschäftigt ist, warum fährt man bloß Tandem? Eine Antwort ist weil unterschiedlich starke Fahrer immer zusammen ankommen und das findet auch unsere Nachbarin, ist ein guter Grund.
Am nächsten morgen starten wir um 9.45 verabschieden uns noch von unserer Radkollegin und fahren weiter an der Ems lang über Steinbild, Lathen. Hier führt der Emsradweg für ein paar Kilometer am Dortmund Ems Kanal lang und wir nutzen das einen kurzen Stopp um einfach den Binnenbooten einen Moment zu, zu sehen.
Das ganze ist uns dann aber doch eine zu langsame Geschichte und wir holen die Freizeitkapitäne dann nach kurzer Zeit wieder ein. Wir fahren weiter bis nach Haaren wo wir erstmal einkaufen. Kurz vor Meppen machen wir dann Mittag als wir fertig sind, sehen wir unsere nette Niederländerin noch einmal wieder. Aber diesmal das letzte Mal. Denn Sie will in Meppen Schluß machen weil ihr das Wetter zu warm ist. In Meppen treffen wir dann auf einen Abschnitt den wir vom letzten Jahr kennen und wir entscheiden uns entweder diese Strecke zu verändern wo möglich oder das ganze schnell hinter uns zu bringen. Denn die Eindrücke vom letzten Jahr sind noch zu präsent. Wir bringen diesen Abschnitt zügig hinter uns und weichen wo möglich auf die Strecke am Dortmund Ems Kanal aus. Abends kommen wir dann nach gut 120 Km in Rheine an. Blöd ist nur das auf der Karte ein Campingplatz verzeichnet ist, den es in Wirklichkeit nicht gibt. Aber wir kommen gut und günstig am Wassersportverein in Rheine unter,
mit ganz netten Menschen und netten Gesprächen.
Bevor wir am nächsten Morgen starten, werden wir noch mit einem super Sonnenaufgang belohnt.
Wir machen noch eine kurze Besichtigung in Rheine am Emswehr in Rheine
Danach rollen wir dann weiter. Es ist das gleiche wie auf allen anderen Touren auch wir schauen uns die Landschaft an, ergänzen unsere Vorräte (in Emsdetten) und wenn wir irgendwann Hunger kriegen, dann suchen wir uns eine Stelle für eine deftige Brotzeit. Was in diesem Fall in der Nähe vom Josefsee ist Vadrup ist gleich um die Ecke.
Dann geht es weiter über Telgte wo die Route schön durch den Stadtpark führt und am Haus Langen mit der Wassermühle ist Zeit für einen Fotostopp.
Danach radeln wir weiter bis Warendorf. Der Campingplatz ist kurz vor dem Ort, so bauen wir unser Zelt auf lassen unser restliches Gepäck im Zelt und fahren nach Warendorf rein um für unser Abendbrot ein zu kaufen. Tages Km sind 95.
Am nächsten Morgen stehen wir zeitig auf, denn wir wollen heute Nachmittag an den Emsquellen ankommen. Es geht über Harsewinkel, Marienfeld und Rheda Wiedenbrück weiter. Rheda ist für mich back to the routes, denn hier habe ich mal zwei Jahre gewohnt und ein Teil der Strecke ist mir noch aus Kindertagen sehr vertraut. Nächster Halt ist Rietberg, ein schönes kleines Städtchen mit Schrottkunst
und einem schönen Rathaus.
Von Rietberg sind es noch gut 25 Km bis Hövelhof, da machen wir bei den 28° noch einen Stop in der Eisdiele. als wir nach unseren Wünschen gefragt werden lautet unsere Bestellung 3 Liter Leitungswasser und 2 Eis. Mit beidem werden wir gut versorgt. Dann machen wir uns an die letzten gut 8 Kilometer bis wir unsere Reise dann an den Emsquellen beenden.
Jetzt hängen wir noch 30 Kilometer dran und dann sind wir zu Hause. Damit haben wir dann eine neue Tageshöchstleistung aufgestellt mit 140 Km.