Es gibt ein neues Kapitel in dem Buch der Cycling Family, unsere diesjährige Tour um den Limfjord in Dänemark, 630 Kilometer in 10 Tagen. Es war 2005 als wir unsere erste Große Tour machen wollten. Abbruch nach 4 Tagen weil Lydia ein dickes Knie hatte. Mit diesem Hintergund geht man dann natürlich mit etwas gemischten Gefühelen an den neuen Versuch der Limfjordumrundung.
Tag 1 19.08.2013 Lemvig > Sönder Ydby 65Km 237Hm
Gestern sind wir abends in Lemvig auf dem Campingplatz angekommen, hier düfen wir unser Auto für die nächsten Tage am Campingplatz stehen lassen. Das hatten wir vorher per email abgeklärt. Heute starten wir in Lemvig der erste Streckenabschnitt ist uns noch von 2005 bekannt. Lydia und ich auf dem Santos Tandem mit Diego im BoB,Marco und Fabio auf dem alten Tandem, ebenfalls mit BoB,Timo und Nico jeweils auf einem Patria Terra.
Wir schwelgen ein wenig in Erinnerungen und machen ein Foto an der selben Stelle wie damals.Wir schauen kurz beim Schneckenhaus vorbei und dann geht es auf die Fähre und den langen Deich nach Aager. Dieses mal haben wir mal keinen Gegenwind. Es ist eine sehr schöne Strecke mit ein paar wenigen Steigungen und einer sehr schönen Abfahrt runter nach Draget. Abends schlagen wir unsere Zelte auf dem gleichen Übernachtungsplatz wie 2005 auf. Aber der erste Tag hat seine Spuren hinterlassen. Marco hat Knieprobleme ebenso Lydia. Vielleicht ist es uns ja nicht gegeben diese Tour zu fahren. Aber wir beschließen eine Nacht darüber zu schlafen.
Tag 2 20.08.2013 Sönder Ydby > Thisted 63Km 463Hm
Der Tag heute beginnt nicht sehr vielversprechend. Als erstes Stelle ich fest, das wir am BoB Yak einen Platten haben. Beim Frühstück überlegen wir, was wir anders machen könnten. Timo erklärt sich bereit den BoB versuchsweise zu ziehen. Daraufhin verändern wir die Packordnung. Marco nimmt das große Vaude Zelt und die Küche
und Timo hat an seinem Bike dann nur Kleidung und dafür den BoB.Mit dieser Kombi wollen wir es heute versuchen. Wir brechen auf Richtung Thisted. Es ist heute ziemlich wellig, von wegen Dänemark ist flach. Hügel hoch, Hügel runter :-(. Mittag machen wir in Mögelvang an einer Bushaltestelle mit kleiner Grünfläche und Tisch. Nachdem wir uns gestärkt haben, rollen wir weiter nach Thisted, ergänzen unsere Vorräte und machen uns auf die Suche nach unserem Übernachtungs-platz. Wir finden in schließlich nach etwas suchen in einem kleinen Wald direkt am Fjord. Super Lage, Meerblick incl. sogenannter Shelter, das sind kleine Hütten in denen man dann Übernachten kann. Abends fahren Timo und ich noch Wasser holen 3 Km zurück zum nächsten Haus. Das kann wirklich kein Hotel bieten. Wir sind hier für uns ganz alleine.
Tag 3 21.08.2013 Thisted > Bjerget 84Km 225Hm
Diese Etappe heute verläuft ganz unproblematisch. Es ist weitgehenst flach hinter Österild beginnt ein unbefestigter Weg, der gut 10Km lang ist und nach ca. 7km in der Nähe des Tömmerby Fjord entlang führt. Dort gibt es einen Aussichtsturm wo man gut Vögel beobachten kann. Wir nutzen den Turm für einen kurzen Pausenstopp und einen Eintrag in Gästebuch. Dieser Weg läßt sich sehr gut befahren obwohl nicht befestigt, kommen wir gut voran. Danach rollen wir über einen Deich durch den Lundfjord. In Klim wohnt jemand, der sein Haus mit Holzschuhen verziehrt hat (Holländer?).In Fjerritslev ist mal wieder Vorratsergänzug angesagt. Es ist kurz vor Mittag und Lydia schlägt vor das wir nur fürs Mittagessen einkaufen. Damit Nico nicht so schwere Packtaschen hat, für die letzten Kilometer. Diesmal erweist es sich als Fehler, das ich auf meine Frau höre. Denn merke lieber Leser, bis Gjöl gibt es leider kein Geschäft mehr an der Strecke. Da sich kein Köbman mehr findet, überlegen wir dann den nächsten Campingplatz in Haverslev an zu steuern, aber hier ist keiner und der Shop hat nur morgens offen. Wir sind mit Ende August wohl schon etwas spät dran. Also beschließen wir dann bis kurz vor Gjöl weiter zu fahren und dort auf den Übernachungsplatz zu gehen. Der Himmel zieht sich bedrohlich zu. Aber wir erreichen den Platz bevor es anfängt zu regnen. Die Jungs packen ab und Lydia und ich zischen ohne Gepäck schnell zum Einkaufen, so das wir noch 10Km mehr fahren heute. Abends regnet es und wir bauen unser Vaude Tarp auf so dass wir trocken essen können, Übernachtet wird in den Hütten. Wir teilen auf in Langschläfer und Frühaufsteher.
Tag 4 22.08.2013 Bjerget > Aalborg 30Km
Nachdem wir gestern so viel geradelt sind, haben wir uns überlegt das wir heute nach Aalborg auf den Campingplatz zu fahren. Es gibt dort ein Freibad mit einem 10m Turm und so bleibt Zeit dafür, zu erleben wie unser 10 Jähriger das erste mal aus dieser Höhe springt. Abends überlegen wir uns den Jungs einen Ruhetag ein zu räumen und mit Lydia die Runde über Hals nur mit dem Santos Tandem zu machen. So können die Jungs auch einmal ausschlafen, was für Teenager ja nicht unwichtig ist ;-). die Karte verheißt eine monotone flach Etappe.
Tag 5 23.08.2013 Aalborg > Hals > Aalborg 80Km 95Hm
Lydia und ich starten morgens gegen 9.00 Uhr in Aalborg. Was die Karte schon als monoton und flach angekündigt hat, deckt sich mit der Realität. Es ist so flach das du heute schon sehen kannst, wer morgen zu Besuch kommt.
Wir schauen kurz bei dem Übernachtungsplatz vorbei, auf dem wir nächtigen wollten. Es ist ein sehr schöner Platz. Dann geht es weiter bis Hals, schönes kleines Städtchen, nette Fähre. Mittags sind wir wieder bei den Zelten.Tag 6 24.08.2013 Aalborg > Trend 81Km 243Hm
Heute starten wir gegen 10.00 Uhr. Nach 700m haben wir einen Platten natürlich hinten an Timos Patria Terra. Das heißt BoB abhängen und dann erstmal den Schlauch tauschen . Nach 20 minuten geht es weiter, flicken tun wir abends. Wir machen einen Kurzstopp im Stroh, fahren über Nibe bis Aagersund 7Km vor dem Übernachtungsplatz, haben wir die Wahl zwischen Schotterpiste oder Wiesenweg. Es ist wie die Wahl zwischen Pest und Cholera, beides ist mist. Der Schotterweg ist kräftezehrend aber auf dem Wiesenweg rollt es sich auch keinen deut besser. Viele Unebenheiten erkenne ich gar nicht oder zu spät. So werden wir tüchtig durchgerüttelt. Als wir den Übernachtungsplatz erreichen ist es gerade 14.00 Uhr und wir entschließen uns dann nach der Mittagspause noch gut 20 Km dran zu hängen. In Lögstör kommen wir am Limfjordmuseum vorbei der Ort selbst ist auch sehr schön.
Vor dem Kanalhaus machen wir noch einen Fotostop.Danach müssen wir uns entscheiden ob wir nach Malle fahren oder doch weiter nach Trend. Wir entscheiden uns für letzteres. Auf den letzten 15 Kilometer bläst uns eine starker Gegenwind entgegen und wir sind froh als wir am Campingplatz gegen 17.00 Uhr ankommen.
Tag 7 25.08.2013 Trend > Virksund 50Km 297Hm
Heute kommen wir gegen 10.15 Uhr los. Wir ersparen uns die vielen Schlenker über die unbefstigten Wege und fahren die ersten 15Km nur Bundesstraße. Der Wind kommt natürlich wieder heftig von vorn und wir freuen uns über jeden Busch hinter dem wir Windschatten genießen. Es rollt dann ganz gut bis Hvalpsund dort ergänzen wir unsere Vorräte, dann geht es weiter durch das hügelige Dänemark. In Ulbjerg fragen wir im Sparmarkt nach dem Campingplatz. Aber der lag vor dem Ort und zurück fahren kommt für uns nicht in Frage. Also rollen wir noch einmal 10km weiter nach Virksund. Dort machen wir für heute gegen 14.30 Uhr Schluß. Dieses Jahr lese ich aus dem kleinen Hobbit vor und wenn wir dann einmal früher fertig sind mit Radeln, lese ich ein paar Kapitel mehr vor.
Tag 8 26.08.2013 Virksund > Grönning Strand 39Km 235Hm
Heute kürzen wir etwas ab. Wir schwitzen morgens schon beim Frühstück und um 9.00 Uhr ist es schon 23° warm. Die Karte verspricht ein stetiges Auf und Ab uns so fahren wir entlang der Bundesstraße 5 km bis nach Orslevkloster. Das spart uns so ca. 30km. Den Hjarbäck Fjord mit seinen Hügeln lassen wir buchstäblich links liegen. In Skive ergänzen wir unsere Vorräte. Leider gibt es den Übernachtungsplatz in Dölbyvad nicht mehr. Da wir ja etwas Strecke gespart haben fahren wir weiter nach Grönning Strand. Der Übernachtungspaltz ist etwas schwer zu finden, aber wir fragen uns durch und Zelten mal wieder sehr dicht am Limfjord. Mit Marco und Fabio nehmen wir ein Bad im Fjord.Tag 9 27.08.2013 Grönning Strand > Glyngöre 53 Km 251 Hm
Wir starten gegen 10.15 und biegen kurz vor Breum rechts ab und lassen Sundöre rechts liegen weil wir in Thise weiter geradaus nach Nöre Thise fahren. Heute gibt es nicht viel zu berrichten die wenigen Steigungen können wir mit dem Schwung der vorigen Abfahrt gut bewältigen. Wir haben überwiegend Rückenwind. Einkaufen in Glyngöre. Fertig mit Radeln sind wir um 14.00 Uhr. Wir genießen den Pool auf dem CP und sind auch hier fast die einzigen Gäste. Wir denken darüber nach ggf. Morgen die letzten Etappen von 55 und 28 Km zusammen zu legen, wir werden das aber vom Wind abhängig machen.
Tag 10 28.08.2013 Glyngöre nach Lemvig 98Km 511Hm
Um 9.40 Uhr geht es heute los. Es liegen bis zum Mittag viele Hügel und viel Gegenwind vor uns und wir sind uns zwischendurch nicht mehr so sicher, ob wir heute wirklich noch bis Lemvig fahren wollen. Zwischendurch stellen wir fest das man in Dänemark auch Soccergolf spielen könnte (Das kennen wir aus Detmold) hier heißt das Fodboldgolf. Nach der Mittagspausegegen 13.00 Uhr machen wir Nägel mit Köpfen und wollen versuchen bis nach Lemvig zu fahren. Sollte wir unterwegs zu müde werden, blieben noch 2 Campingplätze wenn wir uns es ggf. anders überlgen. Leider verzetteln wir uns noch kurz vor Vinderup und es kommen noch 5 Extrakilometer dazu. Auf dem Weg nach Struer müssen wir ordentlich in Pedale treten der Wind kommt wieder heftig von vorn. Wichtiger Tipp für Tandemfahrer mit BoB in Struer am besten nicht dem Radweg folgen. Dort gibt es unterschiedlich enge Tore durch die man fast nicht mit dem Tandem und dem BoB durch kommt. Gekrönt wird das ganze kurz vorm Bahnhof von einer längern Treppe.
Nachdem wir diese Herausforderung gemeistert haben geht es weiter nach Humlum. Als ich an einer Haustür klopfe und um Wasser bitten will, kann der Däne leider kein Englisch. Aber das wir Wasser möchten erkennt er auch ohne Englischkentnisse :-). Wir biegen in Humlum links ab nach Lemvig und die meisten Höhenmeter machen wir an diesem Tag kurz vor Lemvig und müssen uns gegen einen kräftigen Gegenwind stemmen. Aber wir beißen uns durch und werden zum Schluß mit einer herrlichen Abfahrt runter nach Lemvig belohnt. Gegen 18.00 Uhr erreichen wir zufrieden den Campingplatz. Unser Auto steht noch da und wir freuen uns und sind natürlch auch eine wenig Stolz, das wir trotz der Probleme am ersten Tag diese Strecke gemeistert haben.