Rügen Bornholm 2008

Tag 1 Silmenitz > Göhren 33Km

Unsere Tour über Rügen und Bornholm startet in dem kleinen Ort Silmenitz. Dort kennen wir den Besitzer eines Ferienhauses der uns gestattet hat unser Auto mit Anhänger dort für 2 Wochen zu parken. Wir kommen mittags gegen 12.30 Uhr an. Vor Ort laden wir die Fahrräder ab, bauen den BoB Ibex zusammen und bestücken die Bikes mit den Packtaschen. Bei einem netten Herrn am Gartenzaun erkundigen wir uns ob die Strecke, die wir auf den Wald- und Wiesenwegen einschlagen wollen, wohl mit unserem Gepäck machbar ist. Er sagt er wäre dort zwar länger nicht lang gefahren, meint aber das wir dass schaffen werden. Dann geht es los, unser Zweiter muss die ersten Kilometer etwas mit den Lowridertaschen kämpfen, kommt dann aber nach kurzer Eingewöhnung doch gut klar. Die Strecke entpuppt sich als teilweise sehr sandig,

so das wir unsere Lastesel manchmal durch tiefen Sand schieben müssen. Generell wechselt die Fahrbahnoberfläche von Asphalt, Schotter, Wiese über Sand bis zu Betonplatten ist alles dabei. Dafür werden wir mit herrlichen Ausblicken auf die Ostsee belohnt. In der Nähe von Neuendorf kommen wir endlich auf schönen Asphalt, nur um kurze Zeit später Bekanntschaft mit dem Rügener Kopfsteinpflaster zu machen. Und das sei hier verraten, fährt sich so beschi… das wir uns auf die Wald- und Wiesenwege zurück sehnen. Wir passieren den Radweg der uns das Jagdschloss Granitz im Wald erkennen lässt, den Besuch heben wir uns aber für den nächsten Tag auf. Weiter geht es über Lancken Granitz bis nach Göhren, wo wir unser erstes Etappenziel erreichen. Wir bauen auf und abends geht es an den schönen Sandstrand, wo sich unsere Jungs erst mal austoben.

Tag 2 Ruhetag

Wir haben uns spontan entschlossen, uns einen Tag Pause zu gönnen, um die Strapazen der Anreise zu verkraften. Der Campingplatz gefällt uns und die Jungs wollen gerne noch einen Strandtag einschieben und bis zur Fähre nach Bornholm haben wir extra einen Tag großzügiger kalkuliert.Tag 3 Göhren > Neu Mukran 18Km

Wir bauen morgens unser Zelt ab, verstauen alles in unseren Packtaschen und fahren los. Dies wird mein schwarzer Tag. Schon beim Abbau habe ich gemerkt, dass ich meinen Hals kaum drehen kann und dann kommen noch starke Kopfschmerzen dazu. Auf dem Bike wird’s immer schlimmer und vom Vortag wissen wir dass die Strecke zum Jagdschloss, mit Kopfsteinpflaster und Steigungen gespickt ist. Und wie es meistens ist an solchen Tagen gießt es in Strömen. Wir erkundigen uns ob Rügens Kleinspurbahn „Der Rasende Roland“ uns ein Stück mitnehmen kann. Tatsächlich bestätigt der Herr am Schalter das auch Tandems transportiert werden, wir müssten nur unseren Trailer abkuppeln . Also entschließen wir uns diesmal eine Ausnahme zu machen und nicht die ganze Strecke zu Radeln, was uns innerlich aber etwas widerstrebt. Aber leider haben wir keine Wahl, weil die Fähre nicht auf uns wartet. Also stellen wir uns am Bahnsteig auf und treffen eine nette Zugbegleiterin. Die schaut auf unsere vollgepackten Bikes und ich auf den 1,50m Höhenunterschied vom Boden bis in den Gepäckwagen. Das ist alleine nichts zu machen, auch mit der netten Dame nicht. Aber sie mobilisiert die komplette Crew und mit Hilfe vom Heizer und Lokführer, ist sehr schnell sogar das schwere Tandem im Wagon verschwunden. Die Schaffnerin empfiehlt uns in Binz auszusteigen so hätten wir den Berg gespart, den die Bahn elegant umfährt. Leider müssen wir jetzt auf die Besichtigung der Selliner Seebrücke und des Jagdschlosses verzichten. Auch beim Abladen in Binz bekommen wir wieder Hilfe, der Höhenunterschied ist zum Glück nicht so extrem wie in Göhren. Den Rest der überwiegend flachen Strecke schaffe ich mit meinem jüngsten Sohn Fabio dann ganz gut. Unser nächster Campingplatz liegt in Lietzow 7,5 Km vom Fährhafen entfernt, ich suche nach dem Abzweig eines Waldweges und spreche eine Frau am Zaun in Neu Mukran an, ob diese Strecke wohl befahrbar ist. Zur Antwort bekomme ich, das der Waldboden so aufgeweicht sei, dass wir mit unseren Reiserädern da wohl nicht durchkommen. Was wir den dort wollen? Na, ja sage ich: Zelten, um den nächsten Tag unsere Fähre nach Bornholm zu bekommen. Sie sagt wenn wir wollen können wir gegen Entgelt bei Ihr auf dem Grundstück Zelten. Das nehmen wir gern an, denn jetzt haben wir bis zum Hafen nur einen Kilometer, perfekt :-).

Tag 4 Neu Mukran > Rönne > Knudsker 10.5 Km

Wir packen morgens zusammen und sind pünktlich um 11.15 Uhr am Check in zur Fähre, die bringt uns nach einer 3,5 Stündigen Fahrt nach Rönne auf Bornholm. Am Hafen tanke ich kurz die Benzinflaschen für unsere Kocher auf und lasse mir eine Beschreibung nach Knudsker geben wo wir nach gut 9 Km unseren ersten Overnating Teldplads erreichen. Das Klo wird uns vom Besitzer als primitive Toilette angekündigt, und entpuppt sich als Plumpsklo.

Wir dürfen unser Zelt im Garten des Bauernhofes aufschlagen, dort gibt es eine Schaukel und natürlich viele Tiere die unsere Boys erst mal genau inspizieren.Tag 5 Knudsker > Svaneke 43 Km

Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg zum Rytterknägten, einem Aussichtsturm der mitten in Dänemarks größtem zusammenhängenden Waldgebiet Almdingen gelegen ist.

Von dort hat man einen herrlichen Ausblick über ganz Bornholm. Am Kiosk holen wir Infos ein, ob man über die Waldwege, die vom Turm hinab führen, bis zum Eccodalen einem herrlich langgestreckten Tal, fahren kann. Die Frau sagt wir können nur bis ca. 2 Km vor das Tal fahren. Der Rest wäre viel zu cliffy. Also lassen wir die Bikes wie empfohlen stehen und meine Frau nimmt ein Sonnenbad in der Blumenwiese während wir „Männer“ auf Entdeckungstour ins Ekkodalen verschwinden. Wir finden die Aussage der Dame vom Kiosk bestätigt dass wir hier nicht mit dem Rad durchgekommen wären. Das wäre selbst für Mountainbiker eine echte Herausforderung. Im Eccodalen angekommen strapazieren unsere Söhne ihre Stimmbänder, doch von einem Echo ist leider nichts zu hören, schade. Also wandern wir zu unseren Bikes zurück und setzen unsere Reise fort. Wir durchqueren Almdingen und kommen an eine Plantage Namens Paradiesbakkerne, dort lotst uns ein netter Däne durch und wir kommen genau an unserem Zeltplatz raus. Dort sind wir ganz alleine der Platz bietet eine herrliche Aussicht aufs Meer,

eine Feuerstelle und ein tolles Baumhaus. Mit dem Großen, steuer ich abends noch den nächsten Ort( Ärsdale) an, um unsere Vorräte aufzufüllen. Leider geht es zum Zeltplatz zurück wieder nur Berg auf.

Tag 6 Svaneke > Gudhejm 31 Km

Heute lassen wir den Tag locker angehen nachdem alles verstaut ist, rollen wir den Berg hinunter nach Ärsdale und von dort weiter nach Svaneke. Dort informiere ich mich über die aktuellen Overnatings Teldpladser, leider ist der Platz der in Gudhejm direkt am Meer liegt geschlossen, also nehmen wir den der oben auf dem Berg liegt. Aber erst mal kaufen wir ein und besichtigen in Svaneke die Bonbonfabrik. Dort kann man genau verfolgen wie das Lutschwerk in Handarbeit produziert wird.

Das Beste an der Vorstellung, sind die Kostproben die verteilt werden. Etwas später verlassen wir Svaneke und steuern Gudhejm an, leider packt uns der Wind direkt von vorne und immer wenn wir oben auf einer Hügelkuppe angelangt sind können wir schon die Nächste sehen. Auf dem letzten Hügel vor Gudhejm entschließen wir uns von der Küstenstraße ins Inland zu fahren, um ein paar Höhenmeter zu sparen. Es sind noch 8 Km dann haben wir unser Ziel für heute erreicht. Der Zeltplatz liegt in einem von hohen Bäumen umgebenen Tal dort bauen wir unsere mobile Behausung auf, wir sind aber von den vielen Hügeln und dem starken Gegenwind doch rechtschaffend ausgepowert und nehmen erst mal ein kräftigendes Abendbrot zu uns.

Tag 7 Gudhejm > Allinge 25 Km

Heute geht es weiter nach Allinge. Der Wind hat in der Nacht etwas nachgelassen, so dass wir heute gut voran kommen. Der Radweg führt direkt am Meer vorbei, ist aber zwischendrin mit kleinen knackigen Rampen gewürzt. Am Hafen von Tejn lassen wir uns erst einmal ein leckeres dänisches Eis schmecken, mit Sahne und Erdbeersoße, danach beobachten wir das Treiben am Hafen. Später geht es weiter nach Allinge, natürlich liegt unser Zeltplatz wieder oben auf einem Hügel, es ist wie gehabt eine starke Steigung aber eine herrliche Aussicht. Der Platz ist der Beste, zumindest was die sanitären Anlagen angeht. Es gibt WCs und eine Dusche. die wenn sie kalt genutzt wird, sogar gratis ist. Nachdem wir uns häuslich eingerichtet haben fahren wir noch einmal in den Ort auf der Suche nach einer Bademöglichkeit. Aber leider gibt der Strand nicht viel her, und der Wind ist ziemlich kühl, so dass wir uns auf ein Fußbad beschränken.

 Tag 8 Allinge > Knudsker 30 Km

Wir folgen dem Radweg von Gestern und passieren oben auf dem Berg einen Steinbruch mit Museum. Danach geht es bergab bis zur Hammesrhus Ruin. Dort besichtigen wir die  Ruine und steigen später hinunter zum Strand, um uns die „Kamelköpfe“ noch an zu sehen. Das ist eine bizarre Felseninsel in einer Bucht die mit ein wenig Phantasie aussieht wie Kamelköpfe. Dann geht es wieder über viele Stufen hoch zur Ruine und von dort fahren wir mit den Bikes weiter zu Jons Kapel. So nennt sich eine Felsenhöhle die unten am Strand liegt wir steigen wieder über eine lange Treppe hinunter.Diese ist so steil, das wir unseren Hund tragen müssen. Unten angelangt besichtigen wir die Höhle und

 

haben spaß über die Felsen zu klettern. Zurück bei den Fahrrädern machen wir erst mal Pause und füllen unsere leeren Energiespeicher auf. Danach wollen wir auf dem Radweg weiter, doch ein Schild weißt uns auf Trapps (Treppen) hin. Wir denken dass dieses Schild bestimmt nicht für den Radweg gilt, werden aber nach ca. 2 Km eines besseren belehrt. Vor uns sind Schweden mit einem schwer beladenen Zweispuranhänger, die uns an einer Engstelle zum langsam fahren auffordern. Wir halten an und ich sehe ein Schild, das ein Gefälle von 20% ankündigt und dort sind mitten im Radweg tatsächlich Stufen. Aber rechts und links ist ein schmaler, ebener Weg. Der Schwede gibt uns durch Zeichensprache zu verstehen, dass er nicht glaubt, das wir mit dem Tandem und dem Trailer, da runter kommen. Also erkunde ich die Strecke zu Fuß. Fazit, steil aber machbar. Wir steigen ab, der Hund geht zu Fuß, ebenso unser Jüngster. (Dies ist nicht das letztemal das ich mich über die Wahl eines Einspuranhängers freue). Wir kommen alle sehr gut den Berg runter und Bremsen unsere Räder mit den Handbremsen ab. Jetzt sind wir genau auf Meereshöhe und genießen die herrliche Aussicht auf die Küstenstraße. In Hasle füllen wir noch einmal unsere Vorräte auf und machen eine Joghurt pause.   Von dort fahren wir durch den Wald an der Küste lang Richtung Rönne und biegen kurz vorher zu unserem ersten Zeltplatz in Knudsker ab, den wir ja schon von der ersten Nacht auf Bornholm kennen. Dort gehen wir nach dem Zeltaufbau bald in den Schlafsack weil wir morgens unsere Fähre ziemlich früh erwischen müssen. Bornholm ist wirklich eine sehr schöne Insel und wir kommen bestimmt mal wieder. Für den nächsten Urlaub wäre die Anmietung eines Ferienhauses eine Überlegung wert (zur Webseite eines Anbieters). Gerade mit den Kids hat man da schön viel Platz und etwas gemütlicher als ein CP ist es schon.“

Tag 9 Knudsker > Juliusruh 40 Km

Morgens krabbeln wir noch sehr müde, um 5.30 Uhr aus unseren Schlafsäcken. Bauen ab und fahren zum Fährhafen dort müssen wir um 7.15 Uhr einchecken. Aber alles klappt gut und so sind wir eine knappe Stunde zu früh und beobachten wie die Fähre entladen wird.

Nach der 3,5 stündigen Fährfahrt verlassen wir auf Rügen erst mal die Fähre und packen etwas um, dann geht es weiter. Wir fahren zu unserem nächsten Campingplatz der in Polchow liegt. Als wir den erreichen sind wir wenig begeistert, hohes Gras, direkt an der Straße, teuer und als uns ein unfreundlicher Kerl in blauer Unterhose und Unterhemd fragt was wir wollen und als der sich auch noch als Platzwart entpuppt, beschließen wir das wir hier nicht bleiben wollen. Die nächste Übernachtungsmöglichkeit ist in Juliusruh. Auf den Weg dort hin passieren wir wieder alle Rügener Fahrbahnoberflächen, vom feinsten Asphalt bis zum fiesen Kopfsteinpflaster. Auf einer Brücke ist es ziemlich eng, wir passen mit dem Gepäck gerade so durch.

Der Platz ist sehr schön (nur das Personal könnte viel freundlicher sein) hier beschließen wir drei Tage zu bleiben und von hier Tagestouren in die Umgebung zu unternehmen.

Tag 10 Juliusruh > Kap Arkona 23 Km

Heute ist Ruhetag, denn es muss verschiedenes erledigt werden. Wäsche wird gewaschen. Großeinkauf gemacht, damit wir über das Wochenende kommen und natürlich wollen wir den nahgelegenen Sandstrand unsicher machen. Aber irgendwie juckt es uns abends doch in den Füßen und wir entschließen uns zum Kap Arkona zu fahren. Eine wunderschöne Strecke, nur leider sehr schlecht ausgeschildert. Ohne unsere gute Karte wären wir so manches Mal auf Rügen aufgeschmissen gewesen. Die Aussicht auf die Ostsee ist herrlich.

Wir haben die Piste für uns weitestgehend allein. Die Strecke auf der wir unterwegs sind, besteht entweder aus zwei Fahrspuren aus Betonplatten, oder aus Schotter auch hier macht sich unser BoB wieder bezahlt.

Wir sind abends am Kap Arkona fast ganz alleine und genießen es uns in aller Ruhe umzuschauen. Auf der Rückfahrt bemerke, ich das der Gepäckträger von Timo auf der einen Seite lose ist. Als ich mir das auf dem CP ansehe, stelle ich zu meinem entsetzen fest, das das Gewinde komplett ausgerissen ist. Also müssen auch wir Tribut zahlen auf diesen ewigen Rüttelpisten. Natürlich ist heute Samstag und kein Geschäft hat abends mehr offen. Also verschieben wir die Reparatur auf Montag.

Tag 11 Juliusruh > Königsstuhl 46 Km

Heute machen wir einen Tagestrip ohne Gepäck zum Königsstuhl, wir entschließen uns Wanderwege zu benutzen die sich z.T. besser fahren lassen, als dieses fürchterliche Kopfsteinpflaster. Erst fahren wir aber auf der Bundesstraße oder auf guten Radwegen. Die Wanderwege sind z.T. sehr schmal und grob geschottert aber landschaftlich sehr reizvoll. Am Königsstuhl genießen wir die Aussicht,

die wir allerdings mit 12 €, erst mal teuer bezahlen müssen. Danach geht es runter über 412 Stufen zum Strand. Dort ruhen wir uns ein wenig aus und genießen die Froschperspektive auf Königsstuhl und Viktoriaaussicht.

Nachdem wir die Stufen wieder hoch gelaufen sind stärken wir uns erst mal mit einem Eis und machen uns auf den Rückweg. Als wir bei Baldereck wieder zurück auf die Bundesstraße kommen, fällt mir in der Radgruppe die auf der anderen Fahrbahnseite den Hügel hinab saust, eine Radfahrerin auf deren Rad sich stark aufschaukelt. Kurze Zeit später höre ich nur noch das Scheppern eines Rades und den dumpfen Aufprall der Fahrerin. Meine Frau die meistens am Ende fährt, hält sofort an und leistet mit einem der Mitreisenden erste Hilfe. Nachdem ich meine Kinder in Sicherheit gebracht habe, eile ich hinzu um meine Frau zu unterstützen. Die Frau sieht entsetzlich aus und hat schwere Kopfverletzungen davon getragen. Sie blutet aus Nase und Mund. Kurze Zeit später bringen wir sie, mit einer Ärztin die dazu kommt, in die stabile Seitenlage und warten auf den Notarzt. Wer das gesehen hätte, würde nie mehr ohne Helm fahren. Nach dem die Frau vom Notarzt versorgt wurde machen wir uns auf den Nachhauseweg die Unfallbilder bleiben meiner Frau und mir noch lange im Kopf. Wir sind sehr froh, dass wir vor Unfällen verschont geblieben sind.

Tag 12 Juliusruh > Schaprode 42 Km

Heute fahren wir von Juliusruh über Breede nach Wiek. Es ist ein kleiner Umweg aber dort ist die nächste Radwerkstatt. Der Radhändler schaut sich unser Problem an und sagt erst, da könnte er uns auch nicht weiterhelfen. Kommt dann aber kurze Zeit später mit einer Schelle um die Ecke, die unser Problem vorerst löst. Nicht schön aber es hält gut. Was wir super finden ist, dass er nicht einmal Geld haben will. Er freut sich das er uns weiterhelfen kann. Von Wiek aus radeln wir direkt auf die Wissower Fähre zu. Am Ticketschalter haben wir ein kurzes aber nettes Gespräch mit dem Kassierer. Er drückt beide Augen zu und lässt uns etwas günstiger auf die Fähre. Diego und seinen Anhänger sagt er lächelnd hätte er einfach nicht gesehen.

Als wir drüben ankommen fängt der Himmel an, sich langsam zu zuziehen. Wir fahren direkt zum Campingplatz, aber kurz vorher müssen wir doch noch zu unserer Regenkleidung greifen. Wir checken ein und dann hört es auf zu regnen. Wir bauen auf und plötzlich zieht der Himmel bedrohlich zu. Kurze Zeit später wird unser Tarp und das Zelt auf seine Sturmfestigkeit getestet und kräftig durchgerüttelt. Nach einer 3/4 Stunde ist der Spuk vorbei. Wenn das Wetter gut ist wollen wir Morgen nach Hidensee.

Tag 13 Schaprode > Altefähr 39 Km

Als wir den Wetterbericht morgens im Radio hören, canceln wir unseren Hidenseeausflug. Es wird starker Regen angekündigt, also bauen wir ab und machen uns auf den Weg nach Altefähr. Kurz nach dem wir den Campingplatz verlassen haben fängt es an zu schütten. Wir ziehen unsere Regenkleidung an, suchen aber vorerst im nächsten Bushäuschen Unterschlupf.

Als der Regen etwas nachlässt fahren wir weiter nach Trent. Dort hört es schon wieder auf und wir ziehen die Regenkleidung aus, weil es uns zu warm wird. Wir fahren weiter Richtung Gingst als der Himmel seine Schleusen öffnet. Wir beschließen, bei diesem Sauwetter im nächsten Restaurant uns etwas Gutes zu tun. Nach einem guten Mittagessen geht es weiter, doch der Regen holt uns immer wieder ein. Wir sind damit beschäftigt die Regenkleidung an- und auszuziehen. Am frühen Nachmittag endlich, reißt der Himmel auf und es bleibt trocken.

Jetzt kommt das schwierigste Stück dieses Tages wir müssen die letzten 8 Km auf der B 96 fahren natürlich ohne Radweg. Das ist wenig angenehm aber wir machen uns extra breit, damit wir ein Hindernis darstellen an dem man nicht einfach mit geringem Abstand vorbei zischen kann. Die Autofahrer sind natürlich wenig begeistert aber mit diesem Trick kommen wir heile in Altefähr an, wenn auch mit einigen Hupkonzerten.

Tag 14 Altefähr > zum Campingplatz nach Zicker 36 Km

Heute ist unsere Schlussetappe und der Wetterbericht verspricht so ein abwechslungsreiches Wetter wie die letzten Zwei Tage. Wir passieren den alten Rügendamm und müssen die ersten Kilometer auf diesen engen Landstraßen fahren, auf denen kaum zwei LKWs aneinander vorbei passen. Durch die Alleen ist es z. T. dort sehr dunkel so das wir uns entschließen mit Licht zu fahren und meine Frau die das Schlusslicht macht, zieht unsere gelbe Sicherheitsweste an.

Wir machen uns wieder extra breit und sind froh als wir in Proseritz einen Radweg unter den Rädern haben. Das Wetter hält und als wir an die Kreuzung kommen wo wir gerade aus nach Silmenitz fahren könnten, beschließen wir auf die Halbinsel Zudar zu fahren, wo es in einer Sackgasse noch einen Campingplatz gibt. Dort bauen wir noch mal auf und nehmen ein verspätetes Mittagessen zu uns. Danach fahre ich mit Nico und Timo unser Auto holen. Zum Abschluss Grillen wir abends noch mal und lassen es uns gut gehen. Am nächsten Tag geht es zurück nach Hause.

Tipps für den Rügen/Bornholm Trip

Eine gute Karte ist auf Rügen unerlässlich, die Beschilderung ist dort noch sehr schlecht und lässt an vielen Stellen zu wünschen übrig
Stabile Räder auch für die Kinder mit guten Reifen sind ein muss, das Kopfsteinpflaster ist eine Strapaze für Mensch, Material und Tier
Die Tagesetappen sollten nicht zu lang gewählt werden, wegen der vielen Hügel und dem Wind der oft von Vorne kommt